Backcross Silken Windsprite x Sheltie
Unser Herzensprojekt, Backcross Silken Windsprite x Shetland Sheepdog (Sheltie). Wir entsinnen uns der Wurzeln des Silken Windsprites.
Warum ein kontrollierter Sheltie-Backcross für den Silken Windsprite nicht nur sinnvoll, sondern verantwortungsvoll ist.
Als verantwortungsbewusste Züchterinnen und Züchter haben wir die Pflicht, unsere Rasse nicht nur „so wie sie ist“ zu erhalten, sondern ihre langfristige Gesundheit, Vitalität und Stabilität zu sichern. Bei einer Population, die weltweit noch relativ klein und vielfach eng verwandt ist, stellt der gezielte, kontrollierte Backcross mit dem Shetland Sheepdog (Sheltie) ein wirkungsvolles Instrument dar, wenn und nur wenn er transparent, streng reglementiert und wissenschaftlich begleitet durchgeführt wird. Verschiedene Zuchtinitiativen und Clubs haben solche Projekte bereits aufgelegt, weil sie die drängenden Probleme kleiner Zuchtbasen direkt angehen wollen.
1. Genetische Vielfalt, die wirksame Prävention gegen langsame Auszehrung.
Kleine Populationen laufen Gefahr, innerhalb weniger Generationen schädliche rezessive Varianten zu häufen und damit Fitness und Fruchtbarkeit zu mindern. Ein verantworteter Backcross mit gezielt ausgewählten Shelties bringt Gene „von außerhalb“ — nicht, um den Typ zu verändern, sondern um den Genpool zu vergrößern und den Inzuchtkoeffizienten nachhaltig zu senken. Studien aus der Praxis der Windsprite-Zucht und aktuelle Outcross-Projekte zeigen: Schon wenige, gut geplante Einbringungen können messbar die genetische Breite erhöhen.
2. Wiederherstellung nützlicher, historischer Anteile
Der Silken Windsprite ist historisch durch Kreuzungen aus Windhunden und Hütehunden (Whippet, Sheltie, Barsoi) entstanden. Diese Herkunft ist keine „Verunreinigung“, sie ist Teil ihrer Wurzeln. Ein gezielter Sheltie-Backcross greift diesen Ursprung auf und kann Eigenschaften zurückbringen oder sichern, die beim modernen Züchten verloren gegangen sind (z. B. Fellstruktur, Gelassenheit, Lernfreude). Das ist kein Rückschritt, sondern ein bewusstes „Zurück zu den Wurzeln“, mit dem Ziel, die Rasse widerstandsfähiger zu machen.
3. Konkrete Gesundheitsgewinne durch disziplinierte Auswahl
Shelties, wenn vorher sorgfältig getestet und ausgewählt, können helfen, die Häufigkeit bestimmter rezessiver Krankheiten in der Silken-Population zu verringern, weil sie Gene einbringen, die die gesundheitliche Robustheit vergrößern. Entscheidend ist, nur Sheltie-Spender mit ausführlicher Gesundheits- und Gentestung (z. B. MDR1-Status, CEA-Status, PRA-Tests, HD-Bewertung) werden zugelassen. Zahlreiche Züchtergruppen dokumentieren bereits, dass genau diese strenge Vorauswahl nötig ist, um das Risiko unerwünschter Allele gering zu halten.
4. Erhalt des Rassetypus durch kontrolliertes Mehrgenerationen-Vorgehen.
Ein häufiger Einwand ist: „Der Typ geht verloren.“ Das ist nur bei ungezügeltem, unkoordiniertem Einkreuzen richtig. Bei einem wohlgeplanten Backcross-Programm bleibt der Sheltie-Anteil bewusst gering und wird über Rückkreuzungen (z. B. F1 → Rückkreuzung auf Silken → F2/F3 Auswahl) in wenigen Generationen wieder verwässert, während die gesundheitlichen Vorteile erhalten bleiben. Mit klaren Exterieur-, Wesen- und Gesundheitskriterien lassen sich F3–F4-Hunde züchten, die rassetypisch sind und gleichzeitig einen breiteren Genpool haben. Zahlreiche Projekte zeigen diesen Weg als praktikabel und erfolgreich.
5. Pragmatische Absicherung durch Protokollierung statt Wildwuchs.
Der Unterschied zwischen verantwortungsvoller Praxis und „wilder“ Einkreuzung liegt in der Reglementierung. Ein vorzeigbares Modell enthält verbindliche Punkte:
• Nur genehmigte Projekte unter Vereinsaufsicht;
• strikte Gesundheitschecks für Sheltie- und Silken-Eltern
• DNA-Fingerprint / Pedigree-Dokumentation;
• limitierte Anzahl zugelassener Sheltie-Spender;
• Prüf- und Selektionsphase über mindestens 2–4 Generationen;
• volle Transparenz und Publikation.
Solche Maßnahmen haben sich in laufenden Projekten bereits bewährt.
Einwände wie:
- „Neu eingeschleppte Krankheiten!“, können durch sehr strenge Voruntersuchungen, Genetests und Auswahl auf ein minimales Risiko dezimiert werdenl. Neu auftretende Probleme werden durch Monitoring früh erkannt.
- „Der Typ verschwindet!“, durch den Rückkreuzungsplan und selektiver Zucht wird der Typ stabil wiederherstellbar; positive Erbgutfaktoren bleiben erhalten.
Wir möchten mit diesem Projekt, unter Vereinsaufsicht, einen kleinen Beitrag zur Gesunderhaltung und genetischer Vielfalt dieser wundervollen Rasse, beitragen.
Wir kombinieren Züchterverantwortung mit der notwendigen Innovation, die unsere Rasse langfristig schützt. Zahlreiche Initiativen und Züchtergruppen haben diesen Weg bereits eingeschlagen, wir müssen nur verantwortungsvoll und gemeinsam nachziehen.
Zitat von Gustav Heinemann :
„Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“